Mehr Teilhabe

WARUM BLEIBEN MENSCHEN ZUHAUSE?

Die Menschen mit Demenz selbst merken, dass Ihnen Dinge und Vorgänge fremd werden – sie fühlen sich zunehmend unsicher, bemerken, dass sie in den Augen anderer „Fehler“ machen und schämen sich. Also bleiben sie lieber zu Hause. Im späteren Stadium können sie ihre Aktivitäten nicht mehr allein planen und sind darauf angewiesen, dass Angehörige oder Freunde sie zu Aktivitäten mitnehmen. Passiert das nicht, bleiben sie zu Hause.

Angehörige und Freunde müssen zunächst einmal selbst mit der Situation klarkommen, die ihnen zumeist Angst und Sorge bereitet. Sie können den Betroffenen nicht einschätzen und sorgen sich, mit ihm und seinem ungewöhnlichem Verhalten in der Öffentlichkeit aufzufallen. Also bleiben sie mit ihm lieber zu Hause.

Was könnte helfen?

Helfen kann eine freundliche Gesellschaft, die nicht mit dem Finger auf jemanden zeigt, der sich anders verhält als gewohnt, sich nicht abwendet.

Nichts Großes ist erforderlich – nur Akzeptanz des Andersseins.

Wer kann mitmachen?

Jeder. Jeder kann sich selbst dazu bewegen, Anderssein zu akzeptieren. Peinlichkeit aushalten, mal die Hand reichen, freundlich anlächeln, statt wegzuschauen. Ganz einfach.

Kulturanbieter können sich fragen, ob es akzeptabel ist, wenn jemand sich in einer Vorstellung ungewöhnlich verhält – oder ob er spezielle Veranstaltungsformate anbieten möchte, die anderes Verhalten erlauben. Nicht stillsitzen, gern mit Bonbonpapier knistern, mal aufstehen, wenn´s zu langweilig wird – vielleicht kommen dann auch andere Kulturmuffel zu ihm.

Geschäfte können sich fragen, ob es möglich ist, freundlich auch auf den zu reagieren, der schon zum dritten mal am Tag Brötchen kauft, Geld abhebt o.ä. und können versuchen, sinnvoll und hilfreich zu handeln.

Was wird dann besser?

Verändern sich die Bedingungen und die Freundlichkeit in der Umgebung, müssen Menschen mit auffälligem Verhalten nicht mehr versteckt werden- und sie können zurück ins Leben und zu uns. Die Lebensqualität wird dabei übrigens für alle besser: Für die Betroffenen, für die Angehörigen und für uns, die wir etwas wertvolles lernen.

Wie kann ich zeigen, dass ich diese Initiative befürworte und unterstütze:

Als Ort der Kultur, Café, Restaurant, Geschäft und so weiter kann ich mir das Demenzsensibel-Zeichen gegen eine Schutzgebühr bestellen (…) und bringe dies als Zeichen im Eingangsbereich ein.

Möchte ich die Aktion verbreiten, kann ich mir per mail eine Signatur der Aktion anfordern, die ich unter meine mails setzen kann.

Wer steht hinter dieser Initiative?

Seit 2012 arbeiten sehr viele Hamburger Institutionen in der Landesinitiative Leben mit Demenz in Hamburg der Stadt Hamburg.

2015 haben sich in diesem Rahmen einige Institutionen zur AG Kultur und Demenz zusammengetan, um die Möglichkeiten der kulturellen Teilhabe für Menschen mit Demenz zu verbessern. Innerhalb dieser Arbeit haben wir die Notwendigkeit dieser Initiative erkannt – und haben losgelegt.

Wir sind:

Körber-Stiftung und Haus im Park der Körber-Stiftung

Konfetti im Kopf e.V.

Kultur (er)Leben-Hamburg e.V.

Museumsdienst Hamburg

Kunsthalle Hamburg

Hamburg Museum

Bürgerhaus Wilhelmsburg

Alzheimer-Gesellschaft Hamburg

Kunst- und Theatertherapeuten